integrative biblio- und poesietherapie

Literatur wird verwendet um die psychische Gesundheit des Menschen zu fördern, das Lesen wird dabei als möglicher Weg zur Erholung und Wiederherstellung gesehen.    

 

Was ist darunter zu verstehen?

Bibliotherapie wird oft in vier Schritten beschrieben: Der erste Schritt wird als Erkennung benannt, die Aufmerksamkeit des Klienten wird während dem Lesen von Etwas geweckt, zum Beispiel von vergessenen Gefühlen oder Bekanntheit von Verhaltensmustern.

Unter dem zweiten Schritt, welcher Untersuchung genannt wird, werden die aufkommenden Gefühle und Verhaltensmuster erforscht zusammen mit den Reaktionen, welche diese beim Klienten auslösen. Der erste Schritt der Erkennung wird somit intensiviert.

Beim dritten Schritt, der Zurseitestellung, werden die alten Gefühle neben die neuen gestellt, also neben diese, welche während der Bibliotherapie entstanden sind. Das Ziel ist es jetzt, den letzten vierten Schritt, die Einsicht, zu erreichen. Dabei werden die neuen Eindrücke bestmöglich in das Selbstbild integriert und der Klient wird sich seinen Problemen bewusst und mögliche Lösungen werden gefunden.

 

Wenn ein Buch bei seinem Leser ein Gefühl des Interesses und des Engagements weckt, so führt dies oft zu einem gefühlsmässigen Erlebnis, wo der Leser sich mit der Handlung und mit den Personen im Buch identifiziert. Wenn er/sie das Buch zu Ende gelesen hat, hat der Leser im besten Fall neue Einsichten gewonnen, welche er/sie in das eigene Leben einfliessen lassen kann. Es geht darum, sich mit seinen Gefühlen zu konfrontieren, sich selber besser kennen zu lernen und das Selbstvertrauen zu stärken.

 

Die Poesietherapie oder Bibliotherapie gehört zu den Kreativitätstherapien wie auch Tanz-, Kunst- oder Musiktherapie. Kreatives Lesen bedeutet, dass der Leser aktiv und engagiert liest, das Gelesene kritisch hinterfragt, verschiedene Einfallswinkel findet, neue Assoziationen entwickelt und daraus eine Ganzheit entsteht. Der Leser überdenkt den Text, was dieser für ihn persönlich bedeutet und bearbeitet Fragestellungen, welche sich im Text befinden oder die Therapeutin stellt. Die Literatur wird als Mittel verwendet um eine therapeutische Interaktion zwischen dem Leser und dem Therapeuten zu schaffen. Dabei ist das Gespräch zwischen dem oder den Teilnehmern und dem Therapeuten sehr wichtig und muss gut strukturiert und gesteuert werden. Während der Therapiesituation herrscht eine akzeptierende und tolerante Stimmung, wobei die unterschiedlichen Meinungen und Interpretationen der Teilnehmer relativiert werden.

Bibliotherapie ist auch in der Gruppe möglich, etwa zum gemeinsamen und rhythmischen Lesen. Oder mal nicht über sich reden, sondern über die Helden im Buch.

 

Preise: Die Beratung geht nach Zeit.